Das Erheben von qualitativen sozialwissenschaftlichen Daten geschieht klassischerweise im Feld, oft in direkter Zusammenarbeit mit den Menschen, die untersucht werden. Die Frage nach der Translation von Daten durchzieht die gesamte sozialwissenschaftliche Forschung, jedoch wird das Thema spätestens bei der Analyse der erhobenen Daten im doppelten Sinne akut: zum einen müssen soziale Verhaltensweisen und Alltagsverhalten in wissenschaftliche Sprache übersetzt und damit eventuell inhaltlich beschnitten werden. Zum anderen müssen auch Daten, die in zusätzlichen anderen Sprachen gesammelt wurden, in die Sprache der Verfasserschrift übersetzt werden. Weiterhin kommen Fragen der direkten Übersetzung während der Interaktion mit eventuellen Dritten, wie bspw. Forschungsassistent*innen, hinzu. Diese Fragen hängen unmittelbar mit methodischen Debatten zu Repräsentativität und Validität sozialwissenschaftlicher Daten zusammen. Im ersten Teil des Workshops wird in das Thema anhand von Impulsvorträgen und Gruppenarbeit eingeführt, im zweiten Workshopteil stehen Gruppenarbeit, Impulsvorträge sowie ausgesuchte praktische Beispiele und Erfahrungsberichte von den Teilnehmer*innen im Mittelpunkt.
Zielgruppen:
Wissenschaftler*innen und Forschende, die qualitative sozialwissenschaftliche Erhebungen durchführen und sich mit Fragen der Übersetzung und Translation von Sprache und Bedeutung beschäftigen.
Inhalte:
- Einführung in die Themenfelder Übersetzung und Translation in der sozialwissenschaftlichen Forschung
- Sensibilisierung für den Umgang mit sprachlicher und symbolischer Diversität im empirischen Forschungsprozess
- Differenzierung: sprachliche und symbolische Übersetzung
- Umgang mit Problemen und Herausforderungen der Translation
- Analyse von Beispielen anhand eigener Daten
Ziele:
Am Ende des Seminars haben die Teilnehmenden…
- aktuelle Ansätze zu symbolischer Übersetzung von Daten kennengelernt
- Debatten zu mehrsprachigen Forschungsprozessen bearbeitet
- angewandte Lösungsansätze zu konkreten Herausforderungen erarbeitet
- eigene Beispiele und Herausforderungen vorgestellt und Feedback erhalten
Methoden:
Impulsvorträge, Pop Quiz, Gruppenarbeit, verschiedene Reflexions- und Austauschsequenzen in Breakout-Sessions sowie im Plenum