WEITERBILDUNGSZENTRUM - ANMELDEPORTAL


Modul 01 - Das Museum im Wandel: Strategisches Management


22-P.MM01 


Dozent/in
Jörn Brunotte
,
Prof. Dr. Volker Kirchberg
,
Frank Von Hagel
,
Prof. Dr. Rolf Wiese
,
Dr. Jana Wittenzellner
,
Prof. Dr. Patricia Rahemipour
,
Lisa Quade
,
Chiara Marchini
,
Dr. Domenic Städtler
Veranstaltungsumfang
3 Termin(e), 12.12.22 - 14.12.22, Mo, 12.12.2022, 10:00 - 17:30 Uhr, Di, 13.12.2022, 09:00 - 16:00 Uhr, Mi, 14.12.2022, 09:00 - 17:00 Uhr (25 UE)
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Entgelt390,00 €
Art
Präsenz mit Blackboard
Ort
(detaillierte Angaben erhalten Sie mit der Kurszusage)

Hier finden Sie weitere Module aus dem Programm und unter diesem Link das Gesamtprogramm Museumsmanagement für Kurator*innen

Zielgruppe
Museumsmitarbeiter*innen in leitender Funktion

Ziele
                                                                                                                            • Überblick und gemeinsame Reflexion von Aufgaben, Rollenverständnissen und strategischen Optionen von Museen vor dem Hintergrund des aktuellen gesellschaftlichen Wandels
                                                                                                                            • Bewusstwerdung über die Bedeutung von Positionen und Funktionen von Museen in der Gesellschaft
                                                                                                                            • Erkenntnisse über die gesellschaftliche Legitimation von Museen angesichts steigender Konkurrenz im Freizeit- und Bildungsbereich
                                                                                                                            • Bedeutung der strategischen Elemente schätzen lernen
                                                                                                                            • Planung als Erfolgsbaustein
                                                                                                                            • Planung und Zielerreichung im Personalbereich (Haupt- und Ehrenamt)
                                                                                                                            • Struktur und Inhalt eines Sammlungskonzeptes kennenlernen
                                                                                                                            • Vorgehen beim Erstellen eines Sammlungskonzeptes kennenlernen

                                                                                                                            Inhalt  
                                                                                                                            Tag 1 
                                                                                                                            Block 1 – Der Blick der Museen auf die Gesellschaft 
                                                                                                                            Prof. Dr. Patricia Rahemipour 

                                                                                                                              

                                                                                                                            Im ersten Block geht es um die Frage, wie Museen ihr Verhältnis zur Gesellschaft gestalten und welche strategischen Aufträge, Handlungsoptionen und Perspektiven sie daraus ableiten. Museen entwickelten ihr bildungsbürgerliches Profil aus ihren klassischen Aufgaben des Sammelns, des Bewahrens, Forschens, Präsentierens und Bildens. Mittlerweile vollzieht sich jedoch ein Paradigmenwechsel, der alle Funktionen des Museums erfasst hat. Es geht dabei nicht nur um die zunehmende Nutzer*innenorientierung in der Museumsarbeit, sondern auch um die Frage nach gesellschaftlicher Relevanz und Teilhabe. Damit verknüpft ist eine Reflexion des Rollenverständnisses von Museumsmitarbeitenden und von institutionellen Strukturen, in denen Museumsarbeit stattfindet. Und es stellt sich die Frage nach geeigneten strategischen Instrumenten, um den gesellschaftlichen Wirkungsgrad von Museen zu reflektieren und zu intensivieren. Mit knapp 7.000 Häusern bietet Deutschland eine der reichhaltigsten und vielfältigsten Museumslandschaften in Europa. Eine Strategiedebatte zur Profilbildung von Museen und ihren Zukunftsperspektiven wird hier auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlicher Intensität geführt und soll an diesem Tag auch im Plenum aufgegriffen und weitergeführt werden.

                                                                                                                             
                                                                                                                            Tag 1 
                                                                                                                            Block 2 – Der Blick der Gesellschaft auf die Museen 
                                                                                                                            Prof. Dr. Volker Kirchberg

                                                                                                                            Im zweiten Block widmen wir uns dem Wandel der sozialen Funktionen und der aktiven Rolle von Museen in und für eine sich verändernde Gesellschaft. Welche gesellschaftlichen Funktionen rechtfertigen dabei die Existenz eines Museums? Oder, in den Worten des Museumsphilosophen Stephen E. Weil, was muss gemacht werden für ein „Making Museums Matter“? Generell müssen aber Museen ihre Tätigkeiten heute viel mehr legitimieren als früher, was auch auf ein instrumentalisiertes Kulturverständnis von Staat und Zivilgesellschaft zurückzuführen ist. Die Diskussion um die „Systemrelevanz“ geschlossener Kulturorganisationen in der Coronakrise (und noch weitergehend in der Klimakrise) zeigt dies wie in einem Brennglas auf veränderte Erinnerungs- und Geschichtskulturen. Dabei hat sich in den letzten zwanzig Jahren das ökonomische Narrativ als maßgeblich zur Bewertung von Museen durchgesetzt: Diese scheinbare Notwendigkeit, sich als erfolgreicher Anbieter von Produkten auf dem Markt zu positionieren, wird als „McDonaldisierung der Kultur“ bezeichnet. Ein ähnliches Rechtfertigungsargument ist die Darstellung des Museums als Mitspieler*in in einem intensivierten Wettbewerb im Freizeitbereich. Die „Erlebnisgesellschaft“ wird dabei ebenfalls als Marktnarrativ verstanden. Ein drittes Rechtfertigungsmoment ist die Verwendung von Museen als Instrument der Stadtplanung und des Stadtmarketings. Obwohl wir in diesem Teilmodul nicht auf alle diese gesellschaftlichen Legitimationsargumente detailliert eingehen können, soll doch zum Ende dieses Blocks das Museum nicht als passiver Gegenstand, sondern als möglicher Akteur eines gesellschaftlichen Wandels dargestellt werden.

                                                                                                                            Tag 2 
                                                                                                                            Strategisches Management 
                                                                                                                            Prof. Dr. Rolf Wiese


                                                                                                                            „Strategisches Management“ hat bisher in vielen Museen eher eine untergeordnete Rolle gespielt. Überlegungen zur langfristigen Ausrichtung von Museen, die Erarbeitung eines Leitbildes und einer Vision sind für viele Museen noch nicht alltäglicher Teil der Managementarbeit. Dementsprechend wird dem Bereich der Zielfindung oft viel zu wenig Beachtung geschenkt. Entsprechend den musealen Kernaufgaben „Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln“ gilt es für viele Museen die inneren Aufgaben (Zielkontrolle) und die Vermittlung zu definieren (Zielgruppen). Dabei sind Zielsysteme zu erarbeiten, die zeitliche und inhaltliche Hierarchien bis hin zur Jahresplanung einzelner Mitarbeitenden beinhalten. Auch der Aspekt von Zielerreichungsprämien ist hierbei zu berücksichtigen. Vermittelt werden soll in diesem Modul auch der enge Zusammenhang zwischen Zielinhalten und dem Instrument der Planung, das für die Realisierung gesetzter Ziele grundlegende Voraussetzung ist. Museen konkurrieren nicht unbedingt nur um Besucher*innen.

                                                                                                                            Jedes Museum, jede Museumsart hat ihr ganz spezielles Publikum, das sich nach den Erkenntnissen der Lebensstil-Forschung in Zielgruppen einteilen lässt. Im Anwachsen der Zahl von Museen wird nicht unbedingt ein Nachteil, sondern unter bestimmten Voraussetzungen sogar eine Chance zur Differenzierung und Profilierung von Museen und Museumsangeboten gesehen. Museen konkurrieren aber insbesondere um die Fördermittel zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Hier kommt der Einführung von Qualitätskriterien als Grundlage für öffentliche Förderung besondere Bedeutung zu.

                                                                                                                            Neben der Einwerbung von Fördermitteln wird die Unterstützung durch Freund*innenkreise für Museen immer wichtiger. Am Beispiel des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg, dessen Arbeit im Jahr 2012 mit dem Kulturmarken-Award ausgezeichnet wurde, sollen die hiermit verbundenen Möglichkeiten aufgezeigt werden.


                                                                                                                            Schwerpunkte

                                                                                                                            • Planung als Motivationsbaustein
                                                                                                                            • Museumsbetriebliche Planungsprozesse
                                                                                                                            • Personaleinsatzplanung durch Zielvereinbarungen

                                                                                                                            Tag 3
                                                                                                                            Die Sammlung als Managementinstrument/ 
                                                                                                                            Digitales Sammlungsmanagement 
                                                                                                                            Jörn Brunotte, Frank von Hagel, Chiara Marchini, Lisa Quade,
                                                                                                                            Dr. Domenic Städtler>, Dr. Jana Wittenzellner

                                                                                                                            Die Sammlung bildet den Kern des Museums. Unter dem Trend einer ständig wachsenden Zahl von Wechselausstellungen ist die Sammlung und das darin ruhende Potential zunehmend aus dem Fokus unserer Aufmerksamkeit geraten. Dabei ist sie Ausgangspunkt für die Identität und die Profilbildung eines Museums. Aus ihr heraus gilt es, das strategische Management zu entwickeln.


                                                                                                                            Ins Seminar steigen wir ein mit einem Blick auf die aktuelle Situation in den Museen. In einer Analyse thematisieren wir unter anderen die Fragen:

                                                                                                                            • Das Sammeln als Grundlage des Museumsmanagements?
                                                                                                                            • Wie erstellt man ein Sammlungskonzept?
                                                                                                                            • Wie sieht die Struktur eines Sammlungskonzeptes aus?
                                                                                                                            • Was sollte überhaupt gesammelt werden?
                                                                                                                            • Oder sollte „entsammelt“ werden?
                                                                                                                            • Wie sollte man vorgehen?


                                                                                                                            Im Rahmen des digitalen Sammlungsmanagements wird die Erschließung der Sammlung thematisiert:

                                                                                                                            • Welche Methoden der Dokumentation von Sammlungsbeständen gibt es (Standard und Normdaten)?
                                                                                                                            • Wie können die Objektinformationen nachhaltig verwendet werden, sowohl in den Museen als auch online!
                                                                                                                            • Welche Möglichkeiten bieten Datenmanagement und Vernetzung?


                                                                                                                            Der Weg in das Kulturportal „Deutsche Digitale Bibliothek“ bildet einen weiteren Schwerpunkt.


                                                                                                                            Das Expert*innengespräch vor Ort bietet einen aktuellen Einblick in die Praxis des Sammlungsmanagements des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin sowie die Gelegenheit zu Nachfrage und Diskussion.


                                                                                                                            Methoden
                                                                                                                            Theoretischer Input mit Präsentation, Gruppenarbeiten (u.a. mit „Gedankenexperimenten“), offene Diskussionen, Exkursion und Expert*innengespräch

                                                                                                                            Hinweis
                                                                                                                            Die Teilnehmenden können gerne Elemente der Planung aus den eigenen Häusern mitbringen.

                                                                                                                            Mo, 12.12.2022, ab 18.00 Uhr

                                                                                                                            Social Event

                                                                                                                            Buffet im Beduinenzelt im Ethnologischen Museum Berlin-Dahlem


                                                                                                                            Mi, 14.12.2022 ,15.00 - 17.00 Uhr
                                                                                                                            Exkursion und Expert*innengespräch
                                                                                                                            Besuch des Museums Europäischer Kulturen
                                                                                                                            Gespräch mit Dr. Jana Wittenzellner, stv. Direktorin


                                                                                                                            Veranstaltungsorganisation: David Baig




                                                                                                                            Die Veranstaltung ist beendet.

                                                                                                                            Belegung: 
                                                                                                                            Plätze frei
                                                                                                                            (Plätze frei)