Zielgruppe
Volontär*innen in Museen
ZieleDie Teilnehmenden kennen Grundlagen zur Einteilung von Lern- und Nutzer*innentypen, Prinzipien der Kunst- und Kulturvermittlung, Kriterien zur Angebotsentwicklung, sowie Anwendung von Vermittlungsmethoden und die Haltung der Kunst- und Kulturvermittlung bei den Staatlichen Museen zu Berlin.
Die Teilnehmenden kennen außerdem Ausstellungstheorien, Methoden und Ergebnisse der Besucher*innenforschung, sowie konzeptionelle Grundlagen für die Ausstellungsplanung.
InhaltTag 1
Ort: Haus Bastian
Heike Kropff Für wen Vermittlung? Von Ziel- und Nutzer*innengruppenWas ist der Unterschied zwischen Ziel- und Nutzer*innengruppen? An wen richten sich Angebote der Kunst- und Kulturvermittlung? Welche Kriterien bilden die Grundlage für eine zeitgemäße Konzeption von Vermittlungsangeboten? Welches Wissen wird dabei mit wem geteilt? Wie erfolgt eine Aktivierung und Beteiligung von Nutzer*innen?
Am ersten Seminartag rückt die Rolle der Nutzer*innen von Kultureinrichtungen in den Fokus. Als ein pädagogisches Prinzip der Bildungs- und Vermittlungsarbeit wird die sogenannte Subjektorientierung vorgestellt und deren Anwendung im Kontext der Staatlichen Museen zu Berlin mit hohem Praxisbezug veranschaulicht. Die Erprobung sowie Reflektion verschiedener Vermittlungsansätze und -methoden soll eine mit diesem Grundsatz einhergehende Haltungsänderung näherbringen.
SchwerpunkteGrundlagen Kunst- und Kulturvermittlung, Museumspraxis, Methodenkenntnis
Tag 2
Prof. Dr. Tobias Nettke, Astrid Faber
Vermittlungsarbeit in Ausstellungen zielt auf Teilhabe, d.h. sie möchte Zugänge für diverse Publikumsgruppen öffnen sowie möglichst Vielen Lernen ermöglichen. Sie nutzt dazu Objekte und Medien im Raum und sollte durch sachkundige Personen initiiert werden.
Der Vormittag bietet einen Überblick über die verschiedenen Vermittlungsansätze: Nach einer Einführung in das informelle Lernen in Museen (z.B. Contextual Model of Learning, Generic Learning Outcomes) werden einzelne Ansätze wie spielerisches, dialogisches, entdeckendes und forschendes Lernen vertieft. Diese spielen in allen Museen eine Rolle. Reflektiert werden die Chancen und Herausforderungen, die diese Ansätze und damit verbunden verschiedene Ausstellungsformen, Medienformate sowie Formate und Methoden der personalen Vermittlung mit sich bringen. Tiefergehend behandelt werden verschiedene partizipative Ausstellungselemente, interaktive Medien sowie das Format der Führung.
Am Nachmittag und Abend werden die besprochenen Vermittlungsformen der medialen und personalen Vermittlung, die auf unterschiedliche Publikumsgruppen abzielen sowie unterschiedliche Bedürfnisse abdecken, in ihrer Anwendung im Museum für Naturkunde Berlin analysiert und diskutiert. Anhand ausgewählter Ausstellungsmedien sowie Elementen eines Workshops werden die Chancen und Herausforderungen der praktischen Vermittlungsarbeit deutlich. Bei der Untersuchung der Formen der Vermittlung, des Lernens bzw. der kulturellen Bildung bilden die jeweiligen Partizipationsgrade den roten Faden.
Tag 3: Ort: Weiterbildungszentrum
Joachim Baur
Die Ausstellung ist das zentrale Medium, über welches das Museum mit seinen Besucher*innen kommuniziert. Doch wie kommunizieren Ausstellungen eigentlich, mit welchen Medien und Methoden? Seit der Öffnung der Museen in den 1970er Jahren wurde ein breites Spektrum an Vermittlungsformen entwickelt – ausstellungsintegriert wie ausstellungsbegleitend. Welchen Regeln und Methoden sie folgen sowie die sammlungsübergreifenden Gemeinsamkeiten sind Thema des Kurses.
Im Zentrum steht die theoretische wie praktische Auseinandersetzung mit den Kommunikations- und Vermittlungspotentialen in Ausstellungen, die aus besucher*innenorientierter sowie aus museumswissenschaftlicher Perspektive betrachtet werden. Dabei unterscheiden wir zwischen ausstellungsintegrierten und -begleitenden Formaten. Nach einer Erkundung zu historisch unterschiedlichen musealen Ausstellungsformen wird vertiefend über die Beziehung von Objekt – Text – Raum – neue Medien referiert und gemeinsam diskutiert. Dabei werden in vergleichender Form mediale und personale Vermittlungsformate in den Blick genommen. Diskussionen in Arbeitsgruppen und Workshops bieten Gelegenheit, die entwickelten Kategorien einer besucher*innen- wie objektorientierten Ausstellungskommunikation anzuwenden und zu vertiefen.
MethodenTheoretischer Input mit Präsentation, praktischer Input mit aktiver Beteiligung, Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Diskussion
Hinweis- Literaturtipp: „Zeit für Vermittlung“, Online-Publikation, 2012