WEITERBILDUNGSZENTRUM - ANMELDEPORTAL


Aufbruch in die Zukunft - Orte der Kunst der Berliner Nachkriegsjahre (1945 - 1990)


24-P.GAKMS14 

Dozent/in
Dr. Martina Weinland
Veranstaltungsumfang
4 Termin(e), 06.06.24 - 27.06.24, Do, wöchentlich, 14:00 - 15:30 Uhr (8 UE)
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Entgelt
56,00
(exkl. anfallender Eintrittsgelder)
Rabattierte Entgelte
FU Beschäftigte*r:42,00 €
Art
Präsenz
Ort
Weiterer Ort
(detaillierte Angaben erhalten Sie mit der Kurszusage)

Nach dem 8. Mai 1945 hieß es für viele Kunstschaffende, Literaten und Architekten in Berlin, NEU zu beginnen beziehungsweise das in den vergangenen 12 Jahren im Verborgenen geschaffene zu präsentieren. "Die Naziverblödung hielt noch an", kommentierte 1945 die Berliner Künstlerin Jeanne Mammen diese erste Aufbruchsphase, in der sie gemeinsam mit anderen bis dahin verfemten Künstler*innen die Berliner Kunstszene neu erschuf. Auf allen Gebieten der Kultur galt es, Neues zu kreieren, Anschluss zu suchen an die internationale Moderne und dies alles vor dem Hintergrund manifester existentieller Nöte. Zuletzt hatte es einen vergleichbaren Aufbruch, der auch als "Tanz auf dem Vulkan" bezeichnet wird, in den 1920er Jahren gegeben. Nun gestaltete sich das Leben in der Vier-Sektoren-Stadt Berlin sehr ähnlich: alles schien sich gleichzeitig zu ereignen, wollte gleichzeitig erledigt werden. Aus der Kriegszerstörung und dem Chaos entwickelte sich eine rasante Kreativität. In 8 Unterrichtseinheiten an authentischen Orten wird diese Aufbruchsstimmung wieder lebendig und werden ihre Protagonisten vorgestellt.

6. Juni 2024 / 1. Station: Jeanne Mammen Atelier
In „Wie viel Anfang“ begegnen wir neben Jeanne Mammen und ihrem Atelier, in dem sie 56 Jahre zu Hause war, Künstlerinnen wie René Sintenis und Hannah Höch, die zwischen 1945 und 1950 prägend beim Wiederaufbau eines diversen Kunst- und Kulturlebens in Berlin mitwirkten. Gemeinsam mit ihren Kollegen Hans Uhlmann, Mac Zimmermann, Hans Thiemann, Hans Laabs und Heinz Trökes wollten sie demokratische Prozesse anstoßen und legten die Grundlagen für die freie Kunstszene.

13. Juni 2024 / 2. Station: Kunsthaus Dahlem, ein ehemaliges Staatsatelier
 „Wie umgehen mit der Vergangenheit?" Einführung in die besondere Geschichte dieses Ortes. Das Atelier wurde zwischen 1939 und 1942 für Arno Breker, den Lieblingsbildhauer in der NS-Zeit, erbaut. Immer wieder gab es nach 1945 kontroverse Debatten zum Umgang mit diesem NS-Staatsatelier und die späteren Nutzer wie Emilio Vedova, Bernhard Heiliger, Wolf Vostell und Hans Bautz  mussten regelrecht überredet werden, dort ihre Ateliers einzurichten. Auch der Gründung als Kunsthaus Dahlem 2015 an diesem historisch besonderen Ort waren konzeptionelle Debatten vorausgegangen. Seit nunmehr neun Jahren widmet sich das Museum der deutschen Nachkriegsmoderne.  

20. Juni 2024 / 3. Station: Achim Freyer Kunststiftung
Der Ort ist gelebte Berliner Geschichte. Die Lichterfelder Villa von 1893 zeugt vom einstigen Glanz der Kaiserzeit. Seit 2013 präsentiert der Bühnenbildner, Künstler und Regisseur Achim Freyer hier seine private Sammlung von über 2.500 Bildern und Werken bedeutender zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen. Im 11.ten Jahr seines Bestehens verknüpft dieser Ort Themen Berliner Nachkriegsgeschichte aus Ost und West und es stellt sich die Frage „Nie wieder Krieg – was kann Kunst und Kultur bewirken?“ Von Käthe Kollwitz bis zum legendären Skulpturenboulevard 1987 reichen die Beispiele der oftmals mit ihren Werken für Kontroversen sorgenden Künstler und Künstlerinnen.

27. Juni 2024 / 4. Station: Atelier des Architekten und 1. Nachkriegs-Stadtbaurats Hans Scharoun
„Wie bauen und planen für die Zukunft?“ Die Aufgabe nach 1945 schien nahezu unlösbar. Wie sollten in der zu 2/3 Drittel zerstörten Stadt wieder lebenswerte Quartiere und Unterkünfte für die millionenfachen Flüchtlinge geschaffen werden – Hans Scharoun wollte dies mit seinem „Kollektivplan“ realisieren und löste damit den noch heute virulenten Meinungsstreit über moderne städtebauliche Kriterien und Großstadtentwicklung aus. Auch im Ostteil der Stadt arbeiteten Kollektive am Wiederaufbau nach sozialistischem Vorbild. Das Atelier gibt einen guten räumlichen Eindruck von den architektonischen Manifesten Scharouns, die für ihn im individuellen wie auch für die Masse galten.

Veranstaltungsorganisation: Giulia Pecher

Um das Altelier Jeanne Mammen zu erreichen, müssen 99 Stufen genommen werden. Es gibt keinen Fahrstuhl.



Belegung: 
Plätze frei
 (Plätze frei)
Anmeldung
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