WEITERBILDUNGSZENTRUM - ANMELDEPORTAL


Modul V01 - Eine Institution im Wandel: Museen und Gesellschaft / Strategisches Sammlungsmanagement


24-P.MV01 

Dozent/in
Kathrin Grotz
,
Prof. Dr. Volker Kirchberg
,
Frank von Hagel
,
Chiara Marchini
,
Jörn Brunotte
,
Stephanie Götsch
Veranstaltungsumfang
2 Termin(e), 10.06.24, 11.06.24, Mo, 10:00 - 17:00 Uhr, Di, 09:00 - 16:00 Uhr (16 UE)
Alle Termin(e) im Detail anzeigen / im Kalender speichern
Entgelt
260,00

Art
Präsenz mit Blackboard
Ort
Weiterbildungszentrum
(detaillierte Angaben erhalten Sie mit der Kurszusage)

Zielgruppe
Volontär*innen in Museen


Ziele
  • Überblick und gemeinsame Reflektion von Aufgaben, Rollenverständnissen und strategischen Optionen von Museen vor dem Hintergrund des aktuellen gesellschaftlichen Wandels
  • Bewusstwerdung über die Bedeutung von Positionen und Funktionen von Museen in der Gesellschaft
  • Erkenntnisse über die gesellschaftliche Legitimation von Museen angesichts steigender Konkurrenz im Freizeit- und Bildungsbereich
  • Struktur und Inhalt eines Sammlungskonzeptes kennenlernen
  • Vorgehen beim Erstellen eines Sammlungskonzeptes kennenlernen
Inhalt  
Tag 1
Block 1 – Der Blick der Museen auf die Gesellschaft
Kathrin Grotz

 
Im ersten Block geht es um die Frage, wie Museen ihr Verhältnis zur Gesellschaft gestalten, und welche strategischen Aufträge, Handlungsoptionen und Perspektiven sie daraus ableiten. Museen entwickelten ihr bildungsbürgerliches Profil aus ihren klassischen Aufgaben des Sammelns, des Bewahrens, Forschens, Präsentierens und Bildens. Mittlerweile vollzieht sich jedoch ein Paradigmenwechsel, der alle Funktionen des Museums erfasst hat. Es geht dabei nicht nur um die zunehmende Nutzer*innenorientierung in der Museumsarbeit, sondern auch um die Frage nach gesellschaftlicher Relevanz und Teilhabe. Damit verknüpft ist eine Reflexion des Rollenverständnisses von Museumsmitarbeiter*innen und von institutionellen Strukturen, in denen Museumsarbeit stattfindet. Und es stellt sich die Frage nach geeigneten strategischen Instrumenten, um den gesellschaftlichen Wirkungsgrad von Museen zu reflektieren und zu intensivieren. Mit knapp 7.000 Häusern bietet Deutschland eine der reichhaltigsten und vielfältigsten Museumslandschaften in Europa. Eine Strategiedebatte zur Profilbildung von Museen und ihren Zukunftsperspektiven wird hier auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlicher Intensität geführt, und soll an diesem Tag auch im Plenum aufgegriffen und weitergeführt werden.  
 
Tag 1
Block 2 – Der Blick der Gesellschaft auf die Museen

Prof. Dr. Volker Kirchberg

 
Im zweiten Block widmen wir uns dem Wandel der sozialen Funktionen und der aktiven Rolle von Museen in und für eine sich verändernde Gesellschaft. Welche gesellschaftlichen Funktionen rechtfertigen dabei die Existenz eines Museums? Oder, in den Worten des Museumsphilosophen Stephen E. Weil, was muss gemacht werden für ein „Making Museums Matter“? Generell müssen aber Museen ihre Tätigkeiten heute viel mehr legitimieren als früher, was auch auf ein instrumentalisiertes Kulturverständnis von Staat und Zivilgesellschaft zurückzuführen ist. Die Diskussion um die „Systemrelevanz“ geschlossener Kulturorganisationen in der Coronakrise (und noch weitergehend in der Klimakrise) zeigt dies wie in einem Brennglass auf veränderte Erinnerungs- und Geschichtskulturen. Dabei hat sich in den letzten zwanzig Jahren das ökonomische Narrativ als maßgeblich zur Bewertung von Museen durchgesetzt: Diese scheinbare Notwendigkeit, sich als erfolgreicher Anbieter von Produkten auf dem Markt zu positionieren, wird als „McDonaldisierung der Kultur“ bezeichnet. Ein ähnliches Rechtfertigungsargument ist die Darstellung des Museums als Mitspieler*in in einem intensivierten Wettbewerb im Freizeitbereich. Die „Erlebnisgesellschaft“ wird dabei ebenfalls als Marktnarrativ verstanden. Ein drittes Rechtfertigungsmoment ist die Verwendung von Museen als Instrument der Stadtplanung und des Stadtmarketings. Obwohl wir in diesem Teilmodul nicht auf alle diese gesellschaftlichen Legitimationsargumente detailliert eingehen können, soll doch zum Ende dieses Blocks das Museum nicht als passiver Gegenstand, sondern als möglicher Akteur eines gesellschaftlichen Wandels dargestellt werden.
 
Tag 2
Die Sammlung als Managementinstrument/
Digitales Sammlungsmanagement
Jörn Brunotte, Frank von Hagel, Chiara Marchini, Stephanie Götsch

 
Die Sammlung bildet den Kern des Museums. Unter dem Trend einer ständig wachsenden Zahl von Wechselausstellungen ist die Sammlung und das darin ruhende Potential zunehmend aus dem Fokus unserer Aufmerksamkeit geraten. Dabei ist sie Ausgangspunkt für die Identität und die Profilbildung eines Museums. Aus ihr heraus gilt es, das strategische Management zu entwickeln.
 
Im Seminar steigen wir mit einem Blick auf die aktuelle Situation in den Museen ein. In einer Analyse thematisieren wir u.a. die Fragen:
 
  • Das Sammeln als Grundlage des Museumsmanagements?
  • Wie erstellt man ein Sammlungskonzept?
  • Wie sieht die Struktur eines Sammlungskonzeptes aus?
  • Was sollte überhaupt gesammelt werden?
  • Oder sollte „entsammelt“ werden?
  • Wie sollte man vorgehen?
Im Rahmen des digitalen Sammlungsmanagements wird die Erschließung der Sammlung thematisiert:
  • Welche Methoden der Dokumentation von Sammlungsbeständen gibt es (Standard und Normdaten)?
  • Wie können die Objektinformationen nachhaltig verwendet werden, sowohl in den Museen als auch online? 
  • Welche Möglichkeiten bieten Datenmanagement und Vernetzung? 
Der Weg in das Kulturportal „Deutsche Digitale Bibliothek“ bildet einen weiteren Schwerpunkt.

Methoden
Theoretischer Input mit Präsentation, Gruppenarbeiten (u.a. mit „Gedankenexperimenten“), offene Diskussionen

Veranstaltungsorganisation: David Baig




Belegung: 
Plätze frei
 (Plätze frei)
Anmeldung
  • Weiterbildungszentrum

    der Freien Universität Berlin

    Otto-von-Simson-Str. 13
    14195 Berlin

    Tel.: +49 30 83851425
    Fax: +49 30 838 458359
    info@weiterbildung.fu-berlin.de
    http://www.fu-berlin.de/wbz
    Lage & Routenplaner