Mesopotamische Baukunst als Inspiration für moderne Architektur
25-P.GAKQW06
Anfang des 20. Jahrhunderts begannen avantgardistische Architekt*innen verstärkt nach neuen Ideen zu suchen. Die Ausgrabungen im heutigen Irak mit Rekonstruktionszeichnungen der Architekturfunde boten neuartige Konzepte. Insbesondere die abgestuften Tempelbauten, wie der Babylonische Turm, dienten jetzt als Inspiration. Der Architekt Otto Kohtz veröffentlichte 1909 Zeichnungen von abgestuften Gebäuden. Später entwarf er abgestufte Bauten, die für den Platz vor dem Reichstag in Berlin gedacht waren. Le Corbusier, Erich Mendelsohn und andere nutzten archäologische Vorlagen. Bekannte Gebäude sind der Einsteinturm in Potsdam und das inzwischen zerstörte Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz in Berlin. In New York wurden seit etwa 1920 abgestufte Wolkenkratzer gebaut, die ebenfalls einen Bezug zum Alten Orient aufzeigen.