Warum Stadtstrukturen sich immer wieder wandeln müssen: Das Arbeiter*innenmilieu prägte Neukölln jahrzehntelang und das Bild von dem armen Bezirk hält sich bis heute. Doch Neukölln war immer mehr: Siedlung für böhmische Protestant*innen in Rixdorf, ländlicher Gutshof in Britz. Walter Gropius entwarf mit seinem Büro TAC als Emigrant in den sechziger Jahren die spektakuläre Großsiedlung im Süden, die seinen Namen trug. Seit 2010 entwickelten sich zahlreiche Kieze immer mehr und mehr zum Sehnsuchtsort junger Menschen mit Lust an Burger-Lokalen, die Bruno Tauts Farbphantasie der Zwanziger Jahre in der Hufeisensiedlung ablöste. Heute ist Neukölln ein Ort, der unterschiedlichste Sozialstrukturen zusammenbringt – wie kein anderer Berliner Bezirk. Zwei impressionistische Rundgänge in die Welten von gestern, heute und morgen.