Krisen in Organisationen entstehen nicht nur durch äußere Umstände, sondern häufig auch aus der Organisation selbst heraus. Bullying, Harassment und Diskriminierung erzeugen einen enormen Leidensdruck für Betroffene und schaffen eine toxische Kultur, die zu hoher Fluktuation von Mitarbeitenden führt und mit erheblichen rechtlichen sowie Compliance-Risiken verbunden ist. Für Führungskräfte ergibt sich daraus die doppelte Herausforderung: einerseits wirksamen Schutz und klare Verfahren zu gewährleisten, andererseits aktiv eine Kultur des respektvollen Miteinanders zu fördern.
Das Seminar beleuchtet, wie strukturelle Bedingungen – etwa Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse – solche Vorfälle begünstigen, wie durch dieses Verhalten Machtstrukturen geschaffen, aufrechterhalten oder verstärkt werden, welche Widerstände und Blockaden bei der Aufarbeitung auftreten können und welche besondere Verantwortung Führungskräfte tragen.
Ziele:Teilnehmende sind am Ende des Seminars in der Lage …
- Bullying/Harassment/Diskriminierung als zentrales Risiko für Organisationskrisen zu verstehen,
- eigene Verantwortung im Schutz von Betroffenen und im Umgang mit Beschuldigten wahrzunehmen,
- typische Blockaden in der Aufarbeitung (Schweigen, Bagatellisierung, Loyalitätskonflikte) zu erkennen und zu überwinden,
- Strategien für Prävention, Kulturwandel und nachhaltige Veränderung zu entwickeln.
Inhalte:
- Bullying/Harassment/Diskriminierung als organisationsinterne Krise: Ursachen, Dynamiken, Folgen
- Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse als Risikofaktor
- Führungsverantwortung: Schutz, Aufarbeitung, Kommunikation, Vorbildfunktion
- Prävention und nachhaltige Veränderung: Bausteine einer Kultur von Vertrauen und Respekt
Methoden:Impulsvorträge, Fallbeispiele aus Wissenschaft und Kultur, Kleingruppenarbeit, kollegiale Beratung, Diskussion im Plenum