Die Kreuzzüge – heute übel beleumundet, vom Ende des 11. bis ins 13. Jahrhundert jedoch eine Realität, die nicht nur große Politik und das Verhältnis zwischen Papsttum und entstehenden Nationalstaaten prägte, sondern auch das Leben »einfacher« Gläubiger unmittelbar betraf. Sie waren mehr als vom Papst ausgeschriebene, gegen Glaubensfeinde gerichtete Kriege, in denen Gelübde, Ablässe und Privilegien eine zentrale Rolle spielten. Geographisch zielten sie (zumindest zu Beginn) auf das Heilige Land und die christliche Herrschaft über das Grab Christi in Jerusalem.
Im Seminar wird anhand von Originalquellen erst nach politisch-militärischen Zielsetzungen gefragt, dann auf Organisationsformen geblickt: Wie wurden Kreuzzüge beworben? Wer nahm teil, welche Formen materieller und ideeller Unterstützung gab es, welche Probleme traten auf dem Weg ins Heilige Land auf? Und schließlich: wie veränderten die Kreuzzüge Mentalität und Vorstellungswelt der Beteiligten wie der Zurückgebliebenen?