Lucio Fontanas Perforierungen monochromer Leinwände und die späteren Schnitte markieren eine Zäsur in der Bildgeschichte: Das Bild ist nicht länger Illusion, sondern realer Raum. Mit Nagel oder Messer durchdrang Fontana die Fläche, öffnete sie physisch und leitete eine neue Entwicklung ein. Diese »Befreiung von aller malerischen und propagandistischen Rhetorik« wirkte prägend auf nachfolgende Künstlergenerationen. Auch die »Arte Povera« – 1967 von Germano Celant, einem Kunstkritiker, so benannt – verabschiedete sich von ikonografischer Sprache und Symbolik zugunsten einer poetischen Materialästhetik des Alltags.
04.11.2025
Zwischen Ding und Konzept
11.11.2025
Zwischen Alltag und Poesie