Vom Klang der Bilder. Synergien zwischen Musik und Kunst zwischen 1905 und 1935
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Kann man Farben hören? Der Begriff vom Farbklang legt es nahe. Erzeugt Musik Farben im Kopf? Musikalische Beschreibungen von »düstereren« oder »silbrigen« Klängen sprechen dafür. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich sowohl Komponist*innen als auch Künstler*innen mit diesen Fragen beschäftigt. Die berühmte Künstlerfreundschaft zwischen Wassily Kandinsky und Arnold Schönberg belegt, dass Kunst und Musik ähnliche Ziele verfolgen
können. Kubistische Bilder reflektieren die Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach.
Auch die Bilder Paul Klees, der hervorragend Violine spielte, sind ohne Musik nicht denkbar. Im Paris der 1910er Jahre finden Strawinsky, Diaghilew und Roerich mit dem »Sacre du Printemps« zu neuen Ausdruckformen – die Künste wirken zusammen. Auch im Bereich der Unterhaltungsmusik gibt es Einflüsse. Der Chicago Jazz ist zum Beispiel auf den Bildern von Otto Dix zu sehen. Die wilden 1920er Jahre und ihre Kunst sind ohne Musik nicht denkbar.