Adam und Eva. Das erste Liebespaar und seine Darstellung in der europäischen Malerei vom Mittelalter bis heute
25-O.GAKVS14
Die Darstellung von Adam und Eva weist in der europäischen Malerei eine ebenso lange wie inhaltlich vielseitige Tradition auf. Fast immer reflektieren die Bildwerke dabei die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen und Stereotype zu Geschlecht und Macht, machen im Laufe der Zeit aber auch eine langsame Emanzipation der weiblichen Rolle sichtbar.
Während in der mittelalterlichen Kunst vorrangig religiös-moralische Absichten im Mittelpunkt standen, verband sich das Motiv in der Renaissance vor allem mit dem neu aufkeimenden Interesse am menschlichen Körper. Im Zeitalter des Barocks galt das Interesse der Künstler*innen bevorzugt der dramatischen Emotionalität der Szene. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Rollen von Adam und Eva zunehmend hinterfragt und die Geschlechterrollen differenzierter gesehen. Die Moderne brachte eine Dekonstruktion der traditionellen Geschlechterbilder und stellte das erste Menschenpaar sowohl als gleichberechtigte Personen als auch als Repräsentanten des menschlichen Dilemmas dar.
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