Der vermeintlich weibliche Blick. Oder sehen Frauen anders als Männer?
25-O.GAKVS30
Die Tatsache, dass Frauen vieles anders wahrnehmen als Männer, ist hinlänglich bekannt. Inwieweit dadurch aber auch die Produktion von Kunstwerken bestimmt wird, ist eine Überlegung, die erst in der jüngsten Zeit artikuliert worden ist. Doch so sehr diese Fragestellung aufgrund unseres heutigen Bemühens um Geschlechtergerechtigkeit gerechtfertigt ist, so ist sie doch insofern kritisch zu betrachten, als frühere Jahrhunderte eine derartige Sicht auf die Dinge gar nicht kannten. Entscheidend für den Erfolg eines Kunstwerkes war weniger die persönliche Weltsicht der Kunstschaffenden als vielmehr die Tatsache, ob das Werk der Denk- und Lebensweise der Auftraggebenden Rechnung trug. Insofern strebten auch die Malerinnen danach, den Erwartungen ihres Publikums gerecht zu werden, was aber nicht zwangsläufig heißt, dass daraus das gleiche Ergebnis resultiert hätte.
Durch die Gegenüberstellung thematisch identischer und zeitgleicher Bilder männlicher und weiblicher Kunstschaffender soll der Frage nachgegangen werden, ob es in der Malerei tatsächlich einen geschlechtsspezifischen Blick gibt und wenn ja, wodurch er sich auszeichnet.
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