Der anhaltende Hype um die neueste Generation von Methoden aus der Künstlichen Intelligenz – insbesondere die generative KI – erzeugt vor allem eines: den Druck, in Bezug auf Technologieeinsatz und Kenntnisstand nicht abgehängt zu werden. Angesichts des rasant wachsenden Fuhrparks an KI-gestützten Diensten fehlt allerdings häufig ein Bewusstsein dafür, welche immensen Ressourcen für Training und Betrieb dieser KI-gestützten Dienste aufgewendet werden müssen und auch, welcher Praktiken sich die großen Anbieter zu deren Bereitstellung bedienen. Gerade Bibliotheksmenschen sind aufgrund ihrer Funktion im öffentlich geförderten Informationsinfrastrukturbereich und aufgrund ihres Wertekanons dazu prädestiniert, für die ökologischen und sozialen Kosten des Einsatzes dieser Art von KI-Anwendungen sensibilisiert zu sein und ihrerseits andere zu sensibilisieren.
In diesem Workshop schauen wir uns zunächst eine breite Palette von Aspekten an, inwiefern die aktuelle Generation von KI-Methoden und insbesondere deren proprietäre Verwertung ihren Fußabdruck auf Umwelt und Gesellschaft hinterlässt. Anschließend beleuchten und diskutieren wir ein paar Herangehensweisen für Individuen und für Institutionen, wie dieser Fußabdruck bei der Suche nach Methoden zur Automatisierung unserer täglichen Workflows und Aktivitäten in Bibliotheken verkleinert bzw. ein unverhältnismäßiges Anwachsen verhindert werden kann.
ZielgruppeBeschäftigte in Wissenschaftlichen und Öffentlichen Bibliotheken, die sich mit dem Einfluss der aktuellen Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz auf Umwelt, Gesellschaft und Informationslandschaft auseinandersetzen wollen sowie interessierte Beschäftigte aus anderen wissenschaftsunterstützenden Bereichen
ZieleAm Ende des Workshops
- sind die Teilnehmenden informiert über die Kosten und Risiken im Umfeld der neuesten Generation von KI-Methoden mit Bezug auf Umwelt/Klima, Gesellschaft, Informationslandschaft, Forschung und Bildung
- sind die Teilnehmenden mit diesem Wissen in der Lage, im Alltag bewusster mit KI-basierten Anwendungen umzugehen
- haben die Teilnehmenden Argumente an der Hand, um ihrerseits Kolleg*innen und Leitungen zu sensibilisieren.
Inhalte- Was kostet die Entwicklung von großen KI-Modellen? Was kostet der Betrieb von darauf basierenden Anwendungen? Was fällt alles unter „Kosten“? Wer muss diese Kosten tragen?
- Was sind die Risiken davon, dass sich KI-generierte Inhalte und KI-basierte Funktionen in nahezu allen digitalisierbaren Bereichen mehr und mehr ausbreiten – im Netz, in der Bildung, Forschung, Entwicklung, und auch in der Informationsaufbereitung und -bereitstellung?
- Gibt es Alternativen zu den Megamodellen und -anwendungen der großen Techfirmen? Welche Bedingungen müssten für deren Entwicklung und Einsatz erfüllt sein?
- Welche Rolle könnten Bibliotheken in diesem Problemfeld spielen?
- Worauf muss ich als Individuum achten, wenn ich KI-Werkzeuge gezielter einsetzen und so meinen „ethischen Fußabdruck“ klein halten möchte?
- etc. – bringen Sie Ihre eigenen Fragen mit!
MethodenVortrag, Arbeitsgruppen, Diskussion
HinweiseAlles, was Sie brauchen, ist ein internetfähiger Computer/Laptop oder ein Tablet, ein Headset (Mikro und Kopfhörer) und eine Videokamera sowie eine stabile Internetverbindung. Sie bekommen dann einen Link von uns zugeschickt, über den Sie direkt Zugang haben zum Online-Seminar, das über Cisco Webex Meetings laufen wird. Um alle Funktionen des Tools optimal nutzen zu können, empfehlen wir allen Teilnehmer*innen vorab die Installation der kostenlosen App.
