Zielgruppe
Volontär*innen in Museen
Ziele- Die Teilnehmenden kennen betriebswirtschaftliche Grundbegriffe und können sie auf den Museumsalltag anwenden. Sie kennen die wichtigsten Formen und Verfahren des externen und internen Rechnungswesens sowie des Controlling. Sie können die finanzwirtschaftlichen Prozesse im Museum analysieren und im Hinblick auf Effektivitäts- und Effizienzsteigerung steuern und optimieren.
- Die Teilnehmenden verstehen, worum es beim Thema digitale Transformation beziehungsweise Digitalisierung im Kontext der Arbeit von Museen geht. Sie lernen die Komplexität des Themas und die Herausforderungen kennen und diskutieren diese. Sie lernen zudem, welche Aufgaben im Rahmen ihrer zukünftigen Arbeit in einem Museum auf sie zukommen.
Inhalt
Tag 1 und 2
Finanz- und Kostenmanagement
Prof. Dr. Oliver Rump, Uwe HanfMuseen stehen heute mehr denn je unter einem Legitimations- und Effizienzdruck. Neben ihren klassischen Forschungs- und Bildungsaufgaben rücken daher zunehmend Aspekte des unternehmerischen Denkens und Handelns ins Blickfeld der Museumsleitungen. Sie müssen einen Paradigmenwechsel vollziehen: Während in der klassischen Betrachtungsweise das betriebliche Rechnungswesen auf die reine Verwaltungsfunktion reduziert und in Kulturunternehmen eher als „notwendiges Übel“ angesehen wurde, geht es heute darum, Finanz- und Kostenmanagement als Führungsfunktion zu beschreiben und zum strategischen Erfolgsfaktor zu machen.
Ziel ist die aktive und bewusste Gestaltung sämtlicher Entscheidungen, die sich auf die Planung, Beschaffung, Verwaltung und Disposition von Finanzmitteln beziehen. Damit dies gelingt, sind differenzierte Kenntnisse über Instrumente und Verfahren des externen und internen Rechnungswesens erforderlich. Die Teilnehmenden lernen die wesentlichen Begriffe, Rechtsgrundlagen und Verfahren des betrieblichen Rechnungswesens kennen. Sie werden in die Lage versetzt, Einrichtungen und Einzelprojekte unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu beurteilen und effizienter zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Einführung der kaufmännischen Buchführung, einer einrichtungsspezifischen Kostenrechnung sowie eines Controlling-Systems. Auf dieser Grundlage können wichtige Managemententscheidungen professioneller getroffen und nach innen und außen vertreten werden. Zudem entsteht eine größere Unabhängigkeit von externen Berater*innen. Fallbeispiele, praktische Übungen sowie Fragen und Beispiele aus der Praxis der Teilnehmenden ergänzen das Seminar.
Tag 3
Digitale Transformation im Museum
Christoph DeegDie Arbeit von Museen befindet sich im Prozess eines permanenten Wandels. Ein besonders starker Motor ist dabei heute die digitale Transformation. Sie wirkt sich im Museum insbesondere auf drei große Bereiche aus: Die Erschließung, die Kulturvermittlung und das Museumsmarketing. Im Idealfall gelingt es, eine Gesamtstrategie für ein Museum zu entwickeln, die alle Bereiche berücksichtigt und gleichzeitig sowohl das Digitale als auch das Analoge miteinander verbindet. Dies ist eindeutig eine Managementaufgabe und damit eine Herausforderung an die zukünftigen Führungskräfte in Museen.
Dieser Tag will einen Überblick über aktuelle Entwicklungen des digitalen Wandels geben und Ansatzpunkte für eine Strategieentwicklung aufzeigen.
Was ist in den letzten 10 Jahren im Bereich Museum 3.0 passiert?
- Digitalisierung
- Social Media
- Gamification
- Mobile Internet und Smartplaces
- Blockchain
- Künstliche Intelligenz
- Digital Risk
Was bedeutet das für die Museumsarbeit?
- Digital-analoge Erschließung
- Digital-analoge Kulturvermittlung
- Digital-analoges Museumsmarketing
Wie bereitet man ein Museum auf diesen Wandel vor?
- Innovationsmanagement am Beispiel „Horizon Report“
- Organisationsentwicklung und digital-analoge Museumskonzepte
Das Museum als digital-analoger Ort
- Unique Experiences
- Kulturelle Smartplaces
- Wege zu neuen analog-digitalen Museumswelten
MethodenTheoretischer Input, Praxisbeispiele, kurze Übungen, Diskussion, Gruppenarbeit