Donatellos Berliner "Putto mit Tambourin" und das Taufbecken im Baptisterium zu Siena
25-P.GAKGS02
Mit dem Erwerb von Donatellos »Putto mit Tambourin« gelang Wilhelm Bode 1902 im Londoner Kunsthandel ein glänzender Ankauf für das im Bau befindliche Kaiser-Friedrich-Museum, das heute Bodes Namen trägt. Die kleine Figur gehörte ursprünglich – was Bode sofort erkannte – zum Figurenschmuck des Taufbeckens im Baptisterium in Siena, wurde dort aber bereits seit dem 18. Jahrhundert vermisst. Der in Berlin naturgemäß als Einzelwerk präsentierte Putto kann jetzt im Zusammenhang studiert werden, denn ein in Berlin bereits vorhandener alter Gipsabguss wurde restauriert und ebenfalls ausgestellt. Das Taufbecken ist ein »Katalog« der toskanischen Skulptur des frühen 15. Jahrhunderts, da es neben den Bronze-Putti noch große Reliefplatten am Brunnenbecken gibt und weitere Figuren in Nischen im oberen Aufsatz, bekrönt von einer Statue des Auferstandenen. Neben Donatello arbeiteten Lorenzo Ghiberti, Giovanni di Turino und Jacopo della Quercia für dieses Ensemble. Ein Besuch wird das Werk im Vergleich mit weiteren Arbeiten des Bode-Museums vorstellen.