Keine andere Epoche hat die Filmgeschichte so stark durchdrungen wie der Barock. Seine opulente Pracht eignet sich hervorragend für große historische Tableaus – in Schwarz-Weiß wie in Technicolor. In »Madame Dubarry« (1919) nutzt Ernst Lubitsch den barocken Hof als Spiegelbild für die Spannungen der frühen Weimarer Republik – ein Historienfilm, der zugleich ein sarkastischer Kommentar ist. Ganz anders Federico Fellini, der mit »Casanova« (1976) die Künstlichkeit der Barockzeit zelebriert, oder Stanley Kubrick, der in »Barry Lyndon« (1975) mit bislang unerreichter Detailtreue zeigt, wie das Licht jener Epoche wirkte.