Haben Sie den Eindruck, dass Sie als Mitarbeiter*in in der Bibliothek in den letzten Jahren immer häufiger Kontakte mit Nutzer*innen erleben, bei denen Sie eine psychische Beeinträchtigung oder Erkrankung vermuten? Dann sind Sie mit diesem Eindruck sicher nicht alleine.
Jedoch: Kund*innen legen in der Bibliothek in der Regel keine Diagnose vor. Die Schwierigkeit besteht darin, dass wir uns hier fast immer nur im Bereich von Vermutungen bewegen. Wir schließen aufgrund bestimmter Verhaltensweisen eines Menschen darauf, dass eine psychische Beeinträchtigung vorliegen könnte. Aber welche Verhaltensweisen sind aus fachlicher Sicht eigentlich Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung?
Diese Fortbildung vermittelt Ihnen praxisbezogen aufbereitet Basis-Wissen über die häufigsten psychischen Erkrankungen und zeigt, wie groß das Spektrum von einer wie auch immer gearteten Beeinträchtigung bis hin zu einer diagnostizierten psychischen Erkrankung ist. Auf dieser Basis erarbeiten wir hilfreiche kommunikative Strategien, um im Kundenkontakt einen Weg zu finden, mit Verhaltensweisen von Nutzer*innen so professionell wie möglich umzugehen, ohne wirklich Klarheit darüber zu haben, was dahintersteckt.
ZielgruppeMitarbeiter*innen und Führungskräfte in öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken
ZieleSie
- haben ein Basis-Wissen über mögliche psychische Erkrankungen erworben.
- haben erfahren, welche Verhaltensweisen aus fachlicher Sicht Hinweis auf eine mögliche psychische Beeinträchtigung oder Erkrankung sein können.
- haben Ihre eigenen Befürchtungen und Ängste im Umgang mit psychisch beeinträchtigten Menschen reflektiert.
- haben praktisch erarbeitet, welche Arten der Ansprache und des Auftretens hilfreich sein können – immer abhängig vom genauen Verhalten eines Nutzers/einer Nutzer*in.
Inhalte- Bestandsaufnahme: Welche Nutzer*innen erleben Sie aus Ihrer subjektiven Sicht in Ihrem Arbeitsalltag als „psychisch beeinträchtigt“?
- Wissensinput: Basis-Wissen psychische Erkrankungen
- Welche Verhaltensweisen können hilfreiche Hinweis auf eine mögliche psychische Beeinträchtigung oder Erkrankung sein?
- Umgang mit den eigenen Befürchtungen sowie Gefühlen von Angst oder Hilflosigkeit
- Sensibler Umgang und angemessene Ansprache von Kund*innen, bei denen wir eine psychische Beeinträchtigung vermuten
- Selbstfürsorge und die Grenzen der Rolle als Bibliotheksmitarbeiter*in
MethodenFreuen Sie sich auf einen wirkungsvollen Mix aus Theorie, interaktiven Methoden, moderiertem kollegialem Austausch, praktischen Übungen und Expert*innen-Fragestunde