Anders als heute, wo die Existenz von Monstern und wundersamen Gestalten kindlicher Phantasie oder dem Fantasyfilm zugeordnet wird, waren solche Fiktionen im Mittelalter Teil des herrschenden Weltbildes. Sie zeigten sich etwa in der Vorstellung von »Wundervölkern« wie den hundsköpfigen Kynokephalen oder kopflosen Blemmyern, die in Reiseberichten beschrieben und an den »Rändern der Welt« verortet wurden. Auch Mischwesen wie Drachen oder Basilisken verkörperten das »andere« Sein. Sie fanden Eingang in die Kunst, etwa in Initialen oder der Bauplastik. Der Vortrag lädt ein, dieses Spannungsfeld zwischen Imagination und Wirklichkeit zu erkunden.