Das in der Mitte des 12. Jahrhunderts im »Waldviertel« nordwestlich von Wien, nahe der böhmischen Grenze, gegründete Kloster erfuhr 1730 – 1743 unter Abt Placidus Much einen Ausbau zu einer weitläufigen Anlage, deren Kirche und Bibliothek als außerordentlich qualitätvolle Innenräume mit Stuckmarmor und Vergoldungen als »Farbräume« erscheinen. Joseph Munggenast als Architekt und Paul Troger als Freskant schufen hier Hauptwerke ihrer jeweiligen Kunst. Bei Ausgrabungen des 20. Jahrhundert kamen unter dem barocken Kloster der mittelalterliche Kreuzgang und Räume der ersten Anlage zum Vorschein und werden heute als »Kloster unter dem Kloster« archäologisch präsentiert. Die einsame Lage in bewaldeter, hügeliger Landschaft trägt das ihrige zur besonderen Atmosphäre bei.